In diesem Artikel geht es darum, wie du schnelles und stabiles Internet in dein Wohnmobil bekommst, was du dafür brauchst und was überflüssig ist.
Schnelles und gutes Internet im Wohnmobil ist für uns ein wichtiges Thema, denn wir nutzen gerne jede Gelegenheit, um mit unserem MB100 zu verreisen. Leider sind wir seit einiger Zeit an die Schulferien gebunden. Trotzdem stehen uns immer noch fast 3 Monate im Jahr für Reisen zur Verfügung.
Um diese Zeit voll ausnutzen zu können, müssen und können wir auch von unterwegs aus arbeiten. Und dafür benötigen wir eine gute und stabile Internetverbindung. Auf Campingplätzen ist dies oft kein großes Problem. Sucht man allerdings wie wir die Ruhe und Abgeschiedenheit in der Natur, wird es schon schwieriger.
Deshalb haben wir uns von Anfang an intensiv mit dem Thema „Internet im Wohnmobil“ beschäftigt. Nach langer Recherche haben wir nun ein perfektes Setup, welches uns das Arbeiten im Wohnmobil per Internet auch in entlegenen Gebieten ermöglicht.
Aber nicht jeder, der mit dem Wohnmobil verreist, benötigt teures Equipment für eine gute Internetverbindung. Deshalb verrate ich dir ich neben unserer Lösung für den perfekten Empfang in entlegenen Gebieten auch, welche Hardware für deine Bedürfnisse die beste ist.
Wie bekomme ich Internet in mein Wohnmobil?
Die Technik unserer Wahl ist das Mobilfunknetz. Der Netzausbau in Europa ist sehr gut. Im Ausland meist besser als in Deutschland. Besonders in Skandinavien, wo wir uns sehr oft aufhalten, gibt es kaum Funklöcher. Selbst abseits der großen Straßen.
Mobilfunk mit LTE oder 5G nutzen wir auch deshalb, weil WLAN-Hotspots an den Orten, an denen wir uns aufhalten, meist nicht verfügbar sind und Internet über Satellit einfach noch nicht so gut für den Einsatz im Wohnmobil geeignet ist.
Was brauche ich für Internet im Wohnmobil?
Nicht jeder, der mit dem Wohnmobil verreist, benötigt teures Equipment für eine gute Internetverbindung.
In der Regel bist du für mobiles Internet über LTE/5G schon bestens gerüstet, denn dein Handy / Smartphone kann alles, was du brauchst: Es verbindet sich mit dem Mobilfunknetz, kann darüber Daten senden und empfangen und über eine Hotspot / Tethering Funktion sogar weiteren Geräten den Zugang zum Internet ermöglichen.
Bewegst du dich in Deutschland oder im europäischen Ausland, kannst du zudem deinen Datentarif unbeschränkt oder mit nur kleineren Einschränkungen weiter nutzen. Die meisten Reisenden brauchen daher weder teures Equipment, noch zusätzliche Datentarife. Und wenn du die Datenspartipps am Ende des Artikels beachtest, reicht dein bestehendes Datenvolumen wahrscheinlich länger als du denkst.
Internet im Wohnmobil 2022 – Wann brauche ich mehr als nur mein Smartphone?
Es gibt für mich 2 gute Gründe, sein Smartphone gegen eine andere Lösung zu tauschen:
- Du benötigst viel Datenvolumen unterwegs und hast kein Handy mit 2 SIM-Karten-Steckplätzen in das du eine ausländische Prepaid-Karte stecken kannst.
- Du hältst dich in entlegenen Gebieten auf oder fährst einen Kastenwagen/Van und benötigst deshalb eine externe Antenne.
Wann benötige ich eine Prepaid-Karte für den Internetempfang im Wohnmobil und was kostet das?
Wenn du längere Zeit im Ausland unterwegs bist oder aus anderen Gründen viel Datenvolumen benötigst, ist es in der Regel günstiger, eine ausländische Prepaid-Karte zu nutzen, als den eigenen deutschen Tarif.
Damit man weiterhin über seine deutsche Telefonnummer erreichbar ist und trotzdem eine 2. SIM-Karte nutzen kann, benötigt man entweder ein Smartphone mit 2 SIM-Karten-Steckplätzen oder ein zweites Gerät. Das kann entweder ein älteres Smartphone sein oder ein (mobiler) LTE/5G Router. Letztere gibt es bereits ab 50 Euro, wie bspw. den HUAWEI Mobile WiFi E5576.
LTE Datentarife und Preise in Skandinavien
Deutschland ist im Vergleich zu anderen Ländern – was den Mobilfunkzugang angeht – ein Entwicklungsland. In fast jedem anderen Land sind Empfang und Preise deutlich besser als bei uns.
Besonders, wenn du nur wenige Wochen im Jahr viel Datenvolumen brauchst, ist eine ausländische Prepaid SIM-Karte von Vorteil. Diese sind meist 4 Wochen gültig. Danach lässt du sie einfach auslaufen.
Eine solche SIM-Karte bekommst du in der Regel günstig und unkompliziert in Supermärkten, an Tankstellen oder in Kiosken. In Dänemark, Schweden und Finnland konnten wir die Karten direkt nach einer online Registrierung nutzen. In Norwegen war – wie in Deutschland auch – die Vorlage des Personalausweises nötig. Dadurch dauert die Freischaltung bis zu 48 Stunden. Bei uns ging es aber schon nach 12 Stunden.
Den bisher günstigsten Tarif haben wir bei unserem letzten Finnland-Urlaub gefunden: Eine LTE Flatrate für einen Monat für 19,95 Euro! Normalerweise kostet der Tarif monatlich 29,95 Euro, was immer noch sehr günstig ist. Wir hatten aber Glück und konnten von einer Sommeraktion profitieren.
Die SIM-Karte des Providers ELISA haben wir einfach in einem lokalen Supermarkt erworben und anschließend aktiviert. Nach 10 Minuten hatten wir dann unsere LTE Flatrate im Wohnmobil, mit der wir ohne Funkloch über 3 Wochen in der Wildnis Finnlands komfortabel arbeiten konnten.
Norwegische Datentarife sind sehr teuer, was an dem hohen Preisniveau im Land liegt. Deshalb besorgt man sich am besten bereits bei der Hinfahrt in Schweden oder Dänemark eine SIM-Karte mit ausreichend Datenvolumen, das man in Norwegen nutzen kann.
In Schweden nutzen wir in der Regel eine Prepaid-Karte des Providers Telenor, bei dem 150 GB im Fastpris Tarif 2022 35 Euro kosten. In Dänemark haben wir gute Erfahrungen mit dem Anbieter Lebara gemacht, bei dem 320GB ca. 31 Euro kosten.
Von Freunden wissen wir, dass es auch in Frankreich, Italien und Kroatien sehr günstige Prepaid Tarife gibt.
Wann benötige ich eine externe 5G / LTE Antenne?
Besitzer von Vans oder Kastenwägen werden es kennen: Der Handyempfang innerhalb des Fahrzeuges ist meist eher schlecht. Das liegt daran, dass die Karosserie aus Metall einen faradayschen Käfig bildet und die Strahlung zum großen Teil abschirmt.
Aber auch in der Wildnis, abseits der Zivilisation oder bei schlechtem Wetter kann es vorkommen, dass man hin und wieder kaum oder gar keinen Empfang mehr hat. Hier kann eine externe Antenne helfen, den Empfang zu verbessern.
In der Regel gilt: Je größer eine Antenne ist, desto besser der Empfang. Bei Außenantennen solltest du auf jeden Fall darauf achten, dass du eine Antenne mit Rundstrahl-Charakteristik nimmst. Diese muss im Gegensatz zu Richtantennen nicht auf den Sendemast ausgerichtet werden, wodurch sie viel alltagstauglicher ist.
Zudem gibt es neben Stabantennen, spezielle Antennen für den Einsatz in Kraftfahrzeugen, Bussen und LKWs. Solche Antennen sind nicht zu hoch, damit sie bei Durchfahrten unter Brücken oder durch Tunnel nicht stören, sie sind aerodynamisch, wetterfest und unempfindlich gegen Stöße und Vibrationen. Nachteil: Du musst ein Kabel vom Dach ins Innere deines Wohnmobils legen, was aber gar nicht mal so schwer ist.
Größere Stabantennen müssen während der Fahrt entweder eingeklappt oder abmontiert werden.
Welche 5G / LTE Antenne für Wohnmobil lohnt sich?
Kleinere externe LTE Antennen für Wohnmobile wie die Teltonika LTE/GPS/GLONASS/Wi-Fi Combo 3m* gibt es ab 50 Euro. Diese verbessern den Empfang im Kastenwagen schon spürbar. Ab etwa 100 Euro bekommst du mit der Poynting A-PUCK* eine Außenantenne, die auch in GKV-Kunststoff Wohnmobilen für eine merkliche Verbesserung sorgt – besonders bei schlechten Witterungsbedingten.
Wer gerne entlegen steht, für den lohnt sich eventuell die Poynting MIMO-3-15* Außenantenne ab 230 Euro. Diese Antenne verstärkt LTE und WLAN Signale so stark, dass du auch unter schwierigen Empfangsbedingungen noch gut arbeiten kannst. Uns begleitet diese externe LTE Antenne auf unserem Wohnmobil nun schon zwei Jahre. Subjektiv hatten wir damit nahezu an jedem Ort in Nordeuropa sehr guten Empfang. Selbst weit ab der Zivilisation können wir damit komfortabel arbeiten, was mich häufig sehr erstaunt hat.
Von kleinen „Fensterantennen“ oder sehr günstigen Stabantennen im Innenraum des Wohnmobils rate ich dagegen ab. Für eine Reise zum Nordkap hatte ich mir eine solche Antenne für ca. 40 Euro angeschafft. Deren Empfang war aber in 90% der Fälle schlechter, ohne angeschlossene Antenne.
5G/LTE Router mit kleinen aber hochwertigen Stabantennen wie der Alcatel HH40 4G/LTE-Router* taugen dagegen auch als Zwischenlösung, sofern man keinen Van/Kastenwagen hat und keine Dachdurchführung für eine externe LTE Antenne bohren will. Zu viel sollte man von dieser Lösung aber nicht erwarten.
LTE-Router für Prepaid SIM-Karten
Eine externe Antenne lässt sich meist nicht an einem Smartphone oder Tablet anschließen. Deshalb benötigst du noch einen LTE / WLAN Router. Ein separater Router hat meist noch mehr Vorteile als den verbesserten Empfang über externe Antennen. Aber dazu gleich mehr.
Achte beim Kauf der Antenne und des WLAN Routers unbedingt auf die Antennenanschlüsse. Leider gibt es hier mehrere unterschiedliche Typen. Passen Antenne und Router nicht zusammen, gibt es für die gängigsten Anschlüsse aber notfalls Adapter.
Ein LTE Router stellt über eine SIM-Karte eine Mobilfunkverbindung her und teilt diese als Hotspot mit mehreren Geräten.
Welche Hardware ist sinnvoll und worauf muss ich bei einem LTE Router achten?
Neben einer guten (Dach)antenne, kann auch der Router zu einer besseren und schnelleren Internetverbindung im Wohnmobil beitragen. Während CAT 4 LTE Router nur eine Funkfrequenz empfangen können, sind CAT 6 Geräte (oder höher) in der Lage mehrere Funkbänder gleichzeitig zu nutzen und diese zu bündeln.
So werden aus maximal 150 MBits Downstream bei LTE CAT 4, 300 MBits bei CAT 6. Zusätzlich kann der Router auf Frequenzen ausweichen, die weniger genutzt werden, was auf großen Campingplätzen vorteilhaft ist. Eine große Anzahl an Campern mit CAT 4 Geräten kann sich hier schon mal gegenseitig behindern.
Mit LTE CAT 6 oder höher verbessert man nicht den Empfang. Der Router kann aber in der Regel spürbar mehr Daten über die Verbindung übertragen. LTE CAT 6 oder höher nennt man auch LTE Advanced.
Lohnt sich ein 5G Router für Internet im Wohnmobil?
Ob sich der neuste Mobilfunkstandard 5G bereits lohnt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Noch sind mobile 5G Router unverhältnismäßig teuer.
Die Geschwindigkeiten, die über das 5G Netz möglich sind, werden die wenigsten benötigen. Dafür spricht aber, dass du ein zusätzliches Netz nutzen kannst, was den Empfang verbessern kann. 5G Funkzellen werden auch nicht so stark genutzt, weil noch nicht alle Endgeräte diesen Standard beherrschen und viele Tarife zur Nutzung noch nicht freigeschaltet sind.
Deshalb ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass du mit 5G einen schnelleren Zugang bekommst als mit 4G. Der Netzausbau beschränkt sich momentan aber auf die Ballungsgebiete. Deshalb wirst du die Vorteile in der Praxis wahrscheinlich nur auf überfüllten Campingplätzen und an Touristenhotspots bemerken.
Wer aber nicht wirklich viel Geld für die nötige Hardware in die Hand nehmen möchte, sollte lieber noch bei 4G bleiben. Im Zweifelsfall kannst du immer noch einen Hotspot über ein 5G fähiges Smartphone öffnen, wenn der Empfang über 4G mal schlecht sein sollten.
Welchen LTE / WLAN-Router empfehlen wir für das Wohnmobil?
LTE Router gibt es in verschiedene Ausführungen. Bereits ab 50 Euro bekommst du den bereits erwähnten HUAWEI Mobile WiFi E5576*. Solche Modelle sind meist kleiner als ein Handy, haben kein Display und keine Anschlüsse für externe Antennen – dafür aber einen integrierten Akku.
Etwas größer und deshalb eher für den festen Einbau, dafür aber mit Anschlüssen für eine externe LTE Dachantenne, ist bspw. der D-Link DWR-921 4G LTE Router* ab 85 Euro.
Teuerere Modelle haben zusätzlich ein Display, dass die Empfangsstärke, den Netzbetreiber und ein paar andere Daten anzeigt. Router mit dem neusten Mobilfunkstandard 5G, sind zur Zeit noch sehr teuer, wie der NETGEAR 5G Router* für 790 Euro beweist.
Besonders interessant für Weltenbummler, die mehr Wert auf Zuverlässigkeit, Robustheit und Langlebigkeit legen, sind Intustrierouter, wie sie in Rettungsfahrzeugen, Bussen oder LKWs eingesetzt werden. Diese sind für eine feste Montage vorgesehen, haben keinen eigenen Akku und sind oft größer, bieten aber auch viele nützliche und interessante Möglichkeiten.
Unsere Lösung: Internet im Wohnmobil über den Tektonika RUT950 mit externer „Poynting MIMO-3-15“ Außenantenne
Wir haben uns für den Industrierouter RUT950* der Firma Teltonika entschieden, da diese Geräte speziell für den Einsatz in Fahrzeugen entworfen worden und daher extrem robust sind. Der Router kann im Temperaturbereich von -40 – +75 Grad Celsius betrieben werden, hält auch harten Stößen stand und wird über viele Jahre mit Updates versorgt. Eine Lösung, die man einbaut und dann für lange Zeit vergessen kann. Kleiner Nachteil: Die Technik ist nicht mehr ganz auf dem neusten Stand, was für uns aber keinen Nachteil darstellt.
Der Router beherrscht zwar nur den LTE CAT 4 Standart und kein LTE Advanced, das spielt für uns aber keine Rolle, weil wir selten an Orten stehen, wo wir uns die Funkzelle mit anderen Menschen teilen müssen und 150 MBit/s für uns mehr als ausreichend sind.
Auch den neusten Mobilfunkstandard 5G beherrscht das Gerät nicht. Aber auch darauf können wir aus den bereits genannten Gründen gut verzichten.
Traut man sich etwas tiefer in die Konfiguration des Routers, lassen sich einige Nachteile auch umgehen.
Die nächsten Jahre wird uns unser Router deshalb sicherlich noch begleiten. Für unsere Arbeit, Musik- oder Videostreaming benötigen wir selten mehr als 5 MBit/s. Viel wichtiger für uns sind eine stabile und zuverlässige LTE-Verbindung. Videokonferenzen, VoIP Telefonate und das Arbeiten mit verschiedenen Softwareprodukten über das Internet müssen ohne Abbrüche und Störungen funktionieren.
Um das zu gewährleisten, überwiegen für uns die Vorteile des Gerätes, denn der Tektonika RUT950* kann eine ganze Menge.

Bester LTE Empfang abseits der Zivilisation.
Dank der 2 SIM-Karten Steckplätze können wir 2 unterschiedliche Internetprovider nutzen. Denn die beste Antenne und der beste Router helfen nicht, wenn kein Sendemast in der Nähe ist. Genauso wie in Deutschland, wo je nach Region mal der eine Provider einen besseren Empfang liefert, mal der andere, ist es auch im Ausland.
Das Gerät ist sogar in der Lage, selbstständig zwischen verschiedenen Netzen zu wechseln, wenn der Internet-Empfang im Wohnmobil schlecht ist oder ein bestimmtes Datenvolumen überschritten wurde.
Wir brauchen diese Funktion nicht häufig, aber hin und wieder kommt es schon vor, dass wir im Funkloch des Providers unserer Wahl sitzen. Dann wechselt unser Router automatisch zu unserer deutschen Simkarte, die sich dank Roaming einfach das nächst beste Netz sucht. Damit das nicht zur Kostenfalle wird, wechselt unser RUT950 bei erreichen eines festgelegten Datenvolumens automatisch wieder das Netz.
Sind wir lange unterwegs, nutzen wir häufig 2 verschiedene Prepaid Karten, weil wir sowieso viel Datenvolumen benötigen. So kann unser RUT950 immer das beste Netz wählen und das Datenvolumen gleichmäßig verteilen.
Ist mal ein WLAN Hotspot in der Nähe, können wir diesen dank unserer Dachantenne mit dem Teltonika Router auch aus einiger Entfernung nutzen um darüber mit allen Geräten ins Internet zu gehen. Das entlastet gelegentlich mal den Datentarif, falls dieser begrenzt ist.
Enthusiasten und Profis freuen sich zusätzlich über Funktionen wie Load balancing, VPN und diverse Sicherheitsmechanismen.
Sind wir mit unserem LTE Router und der LTE Antenne zufrieden?
Ja. Unsere LTE-Antenne Poynting MIMO-3-15* leistet mehr, als wir erwartet haben. Mit ihr gibt es nur noch ganz wenige Orte, an denen wir keinen oder kaum Internetempfang haben.
Der Teltonika Router leistet dank seiner 2 SIM-Karten ebenfalls seinen Anteil, damit wir immer und überall stabiles Internet im Wohnmobil haben.
Würden wir dieses Setup nochmals kaufen?
Ja und Nein! Während unser Poyting Dachantenne auch alle Frequenzbänder für 5G abdeckt, ist unser Router schon etwas in die Jahre gekommen. Denn der LTE Cat 6 Standard bietet schon einen Vorteil, was die Übertragungsgeschwindigkeit angeht. Zwar können wir das Frequenzband bei unserem Router manuell wählen, wodurch wir auch dann schnelles Internet im Wohnmobil haben, wenn viele Nutzer auf eine Funkzelle zugreifen. Trotzdem bedarf es eines manuellen Eingriffs, was natürlich nicht sonderlich komfortabel ist.
Glücklicherweise hat die Firma Teltonika reagiert und mit der RUTX Serie ein Nachfolgemodell auf den Markt gebracht. Deshalb würden wir nun wahrscheinlich den Teltonika RUTX11* als Router wählen, der LTE CAT 6 bereits beherrscht oder den noch etwas moderneren Teltonika RUTX14 CAT12 4G Router*. Worauf wir aber auf keinen Fall mehr verzichten möchten sind 2 SIM-Karten Slots, denn die sorgen dafür, dass man eigentlich überall Internetempfang im Wohnmobil hat.
Der Router lässt sich so konfigurieren, dass er automatisch zwischen WLAN, LTE und auch zwischen den beiden SIM-Karten hin- und herschaltet – wenn eine Verbindung ausfällt oder zu langsam wird.
Die RUTX Serie von Teltonika kann sogar 2 Mobilfunkverbindungen bündeln.
Internet im Wohnmobil: Was würden wir dir empfehlen?
Die meisten Camper benötigen wahrscheinlich keine Hardware. sondern sind sicherlich mit ihrem Smartphone ausreichend versorgt. Lies dir in diesem Fall unbedingt die Datenspartipps im Anschluss durch!
Menschen, die nur mal gelegentlich ins Ausland fahren und lieber etwas mehr Datenvolumen haben, besorgen sich eine Ausländische Prepaid-Karte, die sie in ein altes Smartphone oder einen günstigen LTE-Router stecken.
Wer im Kastenwagen oder Van verreist, oder viel mit dem Wohnmobil unterwegs ist, für den lohnt sich sicherlich eine externe LTE-Dachantenne wie die „Teltonika LTE/GPS/GLONASS/Wi-Fi Combo 3m*“ oder noch besser, die Poynting A-PUCK* in Kombination mit einem LTE Router wie dem D-Link DWR-921 4G LTE Router*.
Speedjunkies und Technikfreaks, die immer das Neuste haben wollen, sollten sich am besten einen NETGEAR 5G Router* besorgen, oder zumindest einen Netgear AC810*.
Wer Wert auf Zuverlässigkeit legt und auf die neusten Features verzichten kann, dem können wir unser Setup mit dem Teltonika RUT950 LTE Router* bzw. die neuere Variante mit dem Teltonika RUTX11 LTE CAT6* oder noch etwas moderner mit dem Teltonika RUTX14 CAT12 4G Router* zusammen mit unserer „Poynting MIMO-3-15*“ Außenantenne sehr empfehlen.
Günstiges und schnelles Internet unterwegs.
Indem du während deiner Reise Datenvolumen sparst, kannst du auf teure Tarife verzichten. Wie du trotzdem immer und überall auf deine Musik und Filme zugreifen kannst, auch wenn du mal kein Netz oder kein Datenvolumen mehr hast, erfährst du im folgenden Abschnitt.
Die folgende Tabelle gibt dir einen Überblick darüber, wieviel Datenvolumen du für welche Anwendungen einplanen musst.
Datenverbrauch im Überblick:
Nutzungsart | Datenverbrauch | Verbindungsgeschwindigkeit |
---|---|---|
Whatsapp/EMail/iMessage | gering | gering (3G oder besser) |
Fotos/Uraubsbilder/kurze Videos versenden | ca. 1 MB pro Bild | gering (3G oder besser) |
TikTok / Instagram | 3-5MB / Minute | moderat (LTE oder besser) |
Podcast/Audiostreaming | ca. 2-5 MB / Minute | moderat (LTE oder besser) |
Youtube | ca. 10-30 MB / Minute | moderat (LTE oder besser) |
Netflix/Amazon Prime/Videostreaming | ca. 30-50 MB / Minute | moderat (LTE oder besser) |
Arbeit mit Webapplikationen | eher wenig | moderat (LTE oder besser) |
Arbeit mit VoIP / Audiokonferenzen | ca. 1-2 MB / Minute | moderat (LTE oder besser) |
Arbeit mit Videokonferenzen | je nach Teilnehmer und Qualität ca. 5-30 MB | moderat (LTE oder besser) |
Onlinespiele | wenig | moderat (LTE oder besser) |
Wenn du die folgenden Tipps beachtest, kannst du sehr effektiv Datenvolumen und damit auch viel Geld sparen:
Offline Inhalte im Wohnmobil unterwegs nutzen
Wie du sicherlich schon festgestellt hast, gehören Videos, Filme und Musik zu den größten Datenverbrauchern. Die meisten Streaming-Dienste wie Amazon Prime, Netflix oder Spotify bieten aber die Möglichkeit, Inhalte offline zu speichern.
Du kannst dir also vor der Abfahrt in Deutschland eine (meist begrenzte) Auswahl von Filmen oder Musik Playlisten auf deine Geräte laden und diese später anschauen. Netflix bspw. erlaubt bis zu 100 Downloads auf einem Gerät und Spotify bietet einen Offline-Modus, den du 30 Tage lang nutzen kannst.
Durch die Nutzung von Offline-Inhalten bist du zwar nicht mehr so flexibel, dafür sind deine Inhalte immer ohne Pausen, Verzögerungen oder Aussetzer verfügbar. Wir nutzen den Offline-Modus gerne, auch wenn wir gutes Internet im Wohnmobil haben. Denn man weiß nie, ob nicht doch irgendwo die Verbindung mal eingeschränkt oder die Funkzelle überlastet ist.
Hast du unterwegs Zugriff auf einen günstigen und schnellen Internetzugang, kannst du auch schnell mal ein paar Inhalte austauschen. Bereits gesehene Folgen werden einfach gelöscht und ein paar neue heruntergeladen.
Ein solcher Internetzugang kann ein öffentliches WLAN oder ein WLAN eines Restaurants, eines Campingplatzes, einer Bibliothek oder etwas Ähnliches sein, dass du sicherlich in jedem Land finden wirst. Bei der Suche nach öffentlichen WLAN können dir übrigens Apps behilflich sein.
Allein durch die Nutzung von Offline-Inhalten der Streaming Dienste können viele Reisende auf zusätzliches Datenvolumen verzichten.
Hintergrunddienste abschalten.
Ob Smartphone, Tablet oder Laptop – die meisten Geräte übertragen im Hintergrund – und damit unsichtbar für den Nutzer – viele Daten. Dies können Cloud Dienste sein, wie eine Dropbox oder Bilddatenbanken. Aber auch Funktionen des Betriebssystems oder von installierten Programmen wie Online-Backups oder das Herunterladen von Software-Updates können schnell das Datenvolumen aufbrauchen, ohne dass man es merkt.
Deshalb sollte man solche Funktionen nach Möglichkeit deaktivieren, wenn man unterwegs ist. Positiver Nebeneffekt: Ist die Bandbreite begrenzt, geht alles etwas schneller, wenn keine Daten im Hintergrund übertragen werden.
Tipps zum Daten sparen beim Smartphones
Ein Smartphone „weiss“, ob es sich gerade in einem WLAN befindet oder über eine Mobilfunkverbindung mit dem Internet verbunden ist. Besteht keine WLAN- Verbindung gehen die meisten Handys automatisch in einen Datensparmodus. Dabei werden einige Hintergrunddienste deaktiviert.
Hat man für das Internet im Wohnmobil allerdings einen WLAN-Router oder nutzt man ein anderes Smartphone als Hotspot, vermutet dein Handy automatisch eine gute und schnelle Internetverbindung. Deshalb kann man bei Apple und Android Geräten in den WLAN-Einstellungen einen „Datensparmodus“ aktivieren. Dann verhält sich das Tablet oder Smartphone genauso, als wäre es gerade im Mobilfunknetz unterwegs.
Zusätzlich lohnt sich regelmäßig ein Blick auf die Verbrauchsstatistik in deinem Smartphone. So kannst du schnell die Apps identifizieren, die am meisten Daten verbrauchen und heimliche Datenfresser entlarven.
Tipps zum Daten sparen bei Laptops
Auch auf Laptops lässt sich ein Datensparmodus aktivieren. Bei Windows 10 heißt diese Option „Getaktete Verbindungen“ und kann in den WLAN-Einstellungen aktiviert werden.
Apple Laptops erkennen automatisch, wenn sie über die Tethering bzw. Hotspot Funktion eines Apple iPhones mit dem Internet verbunden sind. Dann aktivieren sie selbstständig den Datensparmodus. Gehst du über ein WLAN im Wohnmobil ins Internet, lässt sich diese Option aber leider nicht aktivieren.
Dann muss man sich mit einer Software wie TripMode behelfen. Diese kann ich sehr empfehlen, wenn man seinen Datenverbrauch auf einem Macbook genau steuern will.
Daten auf externer Festplatte speichern
Für andere Inhalte haben wir noch eine mobile Festplatte mit Wifi-Funktion. Diese ist kaum größer als eine herkömmliche externe Festplatte, hat aber einen integrierten Akku und eine WLAN-Funktion. Über eine App können wir von allen Geräten – also auch von unseren Handys und Tablets aus – auf die Inhalte zugreifen und uns so bspw. Filme oder Musik „offline“ mitnehmen und diese auf unseren Smartphones oder Tablets ansehen.
Das ist besonders praktisch, wenn man sich mal ein paar Youtube Videos für sich oder die Kinder speichern möchte, oder Daten für die Arbeit benötigt.
Fazit
Mit einem einfachen Smartphone hast du bereits Internet im Wohnmobil und kannst darüber auch arbeiten oder sogar fernsehen. Wer mit seinem Wohnmobil häufig ins Ausland verreist, sollte aber vielleicht über zusätzliche Hardware nachdenken. Besonders, wenn du einen Van/ Kastenwagen fährst.
Wer schon vorab Daten offline speichert und einige Tipps zum Datensparen beachtet, kommt auch mit wenig Datenvolumen im Urlaub aus und ärgert sich weniger, wenn die Funkverbindung schlecht ist.
Mit dem richtigen Setup hast du in Europa eigentlich fast überall Internet in deinem Wohnmobil und kannst damit an fast jedem Ort arbeiten.
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1 Kommentare AufImmer Internet im Wohnmobil – Was du brauchst und was nicht.
Vielen Dank für diesen ausführlichen Bericht.Dadurch habt ihr uns bei unsere Entscheidung, wie wir das mit dem Internet bei uns im Wohnmobil handhaben können, einfavher gemacht.Wir sehen jetzt klarer!
Macht bloß weiter so!